Lympik GmbH

IoT (Internet of Things) für den Sportsektor: Lympik – ein kleines Start-Up aus Wiener Neustadt hat eine Lösung entwickelt, mit der jedes Training einfach gemessen, analysiert und dokumentiert werden kann, um die Leistungsdaten optimal zu nutzen. Ein innovatives System für Spitzensportler, aber auch für die breite Masse. In einem weiteren Schritt wird die Technik auf andere Bereiche ausgedehnt.

Unsere Beziehung zum Projekt

  • Projektplanung und Innovationsfinanzierung
  • Informationsbeschaffung
  • Ideenfindung und Schutzrechte

Vor meinem Studium (Software and Information Engineering) habe ich selbst viele Jahre Leistungssport im Bereich Ski Alpin betrieben“, sagt Thomas Peroutka, zieht sich die Haube über die Ohren und greift zur Bohrmaschine. Der Schraubenkopf dreht sich tief in die harte Piste und durchbricht die Stille, die am frühen Morgen noch über dem Skigebiet am Hochkar liegt. „Ich fand es schade, dass es damals keine Möglichkeit gab, meine Leistungsdaten bei den Trainings mit dem Handy abzufragen. So ist die Idee entstanden, ein System zu entwickeln, das die gefahrenen Zeiten in Echtzeit direkt am Handy zur Verfügung stellt und dokumentiert“, erklärt der CEO von Lympik weiter und steckt kleine Befestigungsstangen in die gebohrten Löcher – für Startschranke, Zwischenzeiten und Ziel-Lichtschranke.

BISHERIGE SYSTEME REVOLUTIONIERT.

Dann hängt er die Übertragungsgeräte dran und schaltet sie ein. „Die Lichtschranken werden mit einer akustischen Unterstützung eingestellt und fertig ist die Zeitmessung. Weil es so einfach ist, lassen manche Trainer sogar ihre Schüler die Zeitmessung aufstellen, während sie sich um die Installation des Laufes kümmern. Das war bei bisherigen Systemen undenkbar“, weiß der Jungunternehmer.
Acht Jahre liegen zwischen der Idee und dem fertigen Produkt. Zunächst hat der Oberpiestinger gemeinsam mit seinem Vater Geräte gebastelt und Software entwickelt. Im hauseigenen Keller in Oberpiesting – „unserer Bastelwerkstatt“, lacht Peroutka. Viele Prototypen später, nach umfangreicher Softwareentwicklung und der Firmengründung 2017, „haben wir heute ein super modernes System.“ Die genaue Auswertung der Trainingsdaten wird besonders im Spitzensport immer wichtiger für den Erfolg. „Die Konfiguration einer Trainingsstrecke kann in wenigen Sekunden vorab am Computer oder direkt vor Ort mit dem Handy zusammengestellt werden. Die kleinen, leichten Geräte, die sehr einfach zu bedienen sind, werden einfach nur aufgestellt und eingeschaltet, der Rest funktioniert von alleine.“

GROSSE STEIGERUNG DER TRAININGSQUALITÄT.

Durch die einfache Anwendung des Systems haben Sportler jetzt die Möglichkeit, ihre Leistung bei jedem Training exakt zu messen, zu analysieren und zu dokumentieren, was zu einer enormen Steigerung der Trainingsqualität führt. Die Namen der Trainingsteilnehmer stehen – durch den Einsatz von NFC-Chips zur Identifizierung – direkt in der Ergebnisliste. Das macht die Auswertungen sehr viel übersichtlicher als das früher möglich war. „Bisher war die Funk-Zeitmessung state-of-the-art. Diese ist aber kompliziert aufzubauen, umständlich zu bedienen, fehleranfällig und es gibt keine Analyse“, erklärt der Sportler. Lympik hingegen nutzt modernste Technologie wie IoT, GNSS (Global Navigation Satellite System) und eine cloudbasierte Auswertung, die zunächst für den Profisport entwickelt wurde, um ganz präzise Leistungsdaten zu messen. Jetzt soll das System ausgerollt werden – nicht nur für Profisportler, sondern auch für die breite Masse. „Es wird auch um andere Bereiche gehen, etwa um digitalisierte Spielplätze, Outdoor-Spiele und ,virtuelle Olympiaden‘, wie Firmen-Wettkämpfe oder Schulveranstaltungen“, gibt Peroutka die Richtung vor.

HÄNDLERNETZ WIRD LAUFEND ERWEITERT.

Die Bandbreite der Kunden spannt sich von ambitionierten Hobbysportlern bis hin zu mehreren Weltcup-Teams, die „unsere Lösung von der Trainingsplanung über die Leistungsmessung bis hin zur detaillierten Analyse einsetzen.“ Derzeit werden die Produkte bereits in mehreren europäischen Ländern verkauft, das Händlernetz laufend erweitert. „In der kommenden Wochen wird uns die Entwicklung des Motion Trackers noch weiterhin beschäftigen, der die Zeitmessung und vor allem die genaue Analyse noch einmal revolutionieren wird“, so der Geschäftsführer. „Es handelsich hier um ein kleines Wearable, das die exakte Position kombiniert mit der genauen Zeit aufzeichnet. Damit wird es möglich sein, exakte Vergleiche von gefahrenen Linien zu machen“, erklärt er. Der Motion Tracker OCULUS, für den „wir bereits von der EUSPA (European Agency for the Space Programme) einen Preis gewonnen haben, wird Ende Jänner, Anfang Februar an die ersten Testkunden ausgeliefert.“ Ein weiteres Projekt gehe in dieselbe Richtung, „nur dass es dabei zusätzlich um Videoanalyse gehen wird“, sagt Peroutka und verstaut die Bohrmaschine wieder im Rucksack.
Unterstützt wurde das innovative Unternehmen auch von den Technologie- und InnovationsPartnern (TIP) – bei Förderberatungen, Marktstrategie und Markenrecherche.

„Wir arbeiten an einem Wearable, das die exakte Position kombiniert mit der genauen Zeit aufzeichnet.“

Thomas Peroutka

CEO von Lympik

Fotocredit: Lympik GmbH

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